Welche Qualifikationen hast du zu SOPHIA mitgebracht?
Ich bin ausgebildete Krankenschwester und komme ursprünglich aus Sachsen. Dort habe ich auch meine Ausbildung gemacht – in Zwickau im Krankenhaus. Anschließend habe ich in Dresden im Herzzentrum gearbeitet. Während meiner Elternzeit sind mein Mann und ich dann nach München gezogen und ich habe angefangen, in einem kleinen Krankenhaus in der geriatrischen Reha zu arbeiten. Das war auch das erste Mal, dass ich mit älteren und dementen Menschen gearbeitet habe.
Ich mochte die Arbeit mit älteren Menschen und ich bin in ein ambulantes Reha-Zentrum gewechselt. Dort habe ich hauptsächlich Büroarbeit gemacht. Ich habe mich um die Aufnahme und Koordination gekümmert, Behandlungspläne erstellt, war im Kontakt mit Krankenkassen, Kostenträger und Sozialdiensten.
Wie bist du zu deinem Job bei SOPHIA gekommen?
Die Büroarbeit in der Reha-Klinik hat mir gut gefallen – aber auf Dauer wurde es mir bei dem Arbeitgeber zu viel. Der Stress in der Klinik hat mich psychisch so belastet und erschöpft, dass ich 2018 den Entschluss gefasst habe: ich möchte raus aufs Land, mich ein bisschen konzentrieren, ländlich arbeiten, entschleunigt arbeiten. Und so bin ich damals ganz zufällig auf SOPHIA gestoßen. Jetzt bin ich schon seit sieben Jahren hier.
In welcher Position arbeitest du bei SOPHIA
Erst habe ich ganz normal in der Betreuung mitgearbeitet und ein Jahr später bin ich dann gefragt worden, ob ich die stellvertretende Leitung übernehmen möchte – das habe ich dann auch gemacht.
Welche Aufgaben stehen in deinem Arbeitsalltag an?
Als stellvertretende Pflegedienstleitung ist natürlich die Büroarbeit ein großer Teil meines Arbeitsalltages: Ich kommuniziere mit Angehörigen, berate sie und kümmere mich um die Aufnahme neuer Gäste. Außerdem erstelle ich Verträge, Wochendienste, Urlaubs- und Fahrpläne. Ein weiterer wichtiger Teil meiner Arbeit sind die Informationssammlung und die Einschätzung der Gäste. Ich dokumentiere ihren gesundheitlichen Zustand: Was geht noch? Was geht nicht mehr? Wo haben sie Förderbedarf, um ihre Fähigkeiten zu erhalten? Bei all diesen Tätigkeiten unterstütze ich die Pflegedienstleitung – und bin neben dem organisatorischen Aspekt natürlich auch aktiv in der Betreuung mit drin.
Was ist dein Ausgleich zum Arbeitsalltag?
Ein wichtiger Ausgleich für mich ist der Sport: Ich spiele aktiv Bowling, richtig mit Meisterschaft und Ligasport! Da bin ich dann zwei- bis dreimal die Woche und je nachdem, wie die Turniere anfallen, auch mal öfter. Daneben mache ich auch noch einen Sprachkurs und gehe gerne zu Massagen.
Was empfindest du am Ende deines Arbeitstages?
Das kommt tatsächlich auf den Arbeitstag an: Wir haben hier viele Gäste, die nicht mehr richtig kommunizieren können und sehr durcheinander reden. Da ist wirklich Kopfarbeit gefordert, um Folgen zu können. Manchmal ist man dann am Ende froh, wenn man nach Feierabend wieder ein logisches Gespräch führen kann.
Aber es ist auch Zufriedenheit, weil man mit unseren Gästen hier einen wirklich schönen Tag hat. Wir unterhalten uns viel, wir lachen viel. Es ist ein entspanntes Arbeiten, weil man mit den Gästen zum Beispiel in der Sonne sitzt und einfach mal reden kann. Und am Ende gehen die Gäste mit einem Lächeln raus. Einige sagen auch, dass es ein schöner Tag war. Und es ist natürlich toll zu wissen, dass man ihnen diesen schönen Tag bereitet hat und es ihnen gut getan hat. Mit diesem Wissen geht man dann auch nach Hause. Das ist sehr schön.
Was gefällt dir besonders an deiner Arbeit bei SOPHIA?
Da ist auf jeden Fall der nicht vorhandene Zeitdruck. Im Gegensatz zu meiner Zeit im Krankenhaus läuft hier einiges anders: Wir haben unheimlich viel Zeit für unsere Gäste, wir können uns die Zeit nehmen. Und wir können uns einfach mit ihnen hinsetzen und ihnen zuhören, wenn sie etwas auf dem Herzen haben oder irgendwas erzählen wollen – ohne dass man sagen muss “Ich muss jetzt weiter”.
Das Team macht aber natürlich auch viel aus, dass man wirklich gerne hierher kommt. Wir sind hier wirklich ein super, super Team. Durch die niedrigen Hierarchiestufen sind wir ein echtes Team, eine Familie. Wir arbeiten eng und gut zusammen und verstehen uns richtig gut. Klar gibt es auch mal Spannungen, das kommt überall vor, aber man kann das immer klären. Das Zusammenarbeiten hier mit allen ist richtig schön und das macht viel aus.
Was ist die wichtigste Lektion, die du in deiner bisherigen Zeit bei SOPHIA gelernt hast?
Dass es in der Pflege auch anders geht: Die Hierarchien hier sind flach und man fühlt sich von allen aus dem Team respektiert und verstanden. Man kann Probleme ansprechen, ohne Angst zu haben, denn es wird alles mit Respekt und mit Ruhe behandelt. Und das ist wirklich das Schöne, das ich jetzt über mein ganzes Arbeitsleben das erste Mal erlebt habe: Zur Arbeit kommen, ohne sich zu denken, das wird wieder anstrengend. Das ist eine sehr positive Lektion, die ich hier gelernt habe.
Was motiviert dich in deinem Job?
Das ist die Zusammenarbeit und, dass man sich Zeit mit den Gästen nehmen kann. Und natürlich auch der Spaß, den wir hier haben – zum Beispiel wenn wir die “besonderen Wochen” planen: Mit unseren Gästen wird dann Ostern, Fasching, Weihnachten oder das Oktoberfest gefeiert und alles mit selbstgemachter Deko geschmückt! Diese basteln wir gemeinsam mit unseren Gästen. Das macht Spaß und fördert die Kreativität – nicht nur von unseren Gästen, sondern auch von uns Mitarbeitenden. Und wenn man Spaß an der Arbeit hat, motiviert das eigentlich von ganz allein.
Hast du dich bei SOPHIA weitergebildet?
Ich habe mich auf die integrative Validation fokussiert. In diesem Bereich habe ich zwei Weiterbildungen gemacht: Einen Grundkurs 2019 und letztes Jahr dann die Vertiefung dazu. Bei der integrativen Validation geht es darum, die innere Welt und die Ressourcen von Menschen mit Demenz zu erkennen und damit zu arbeiten. Es geht darum, sie besser zu verstehen, in ihrem Gefühlsleben und in ihrer Welt mitzugehen – sie aber auch aus bestimmten Situationen raus zu geleiten. Das sind zum Beispiel Situationen, die sehr aufregend oder negativ sind und die Menschen mit Demenz dann in eine Unruhe treiben können. In der Vertiefung ging es vor allem um diese herausfordernden Situationen und wie man entsprechend reagieren kann, ohne Stressreaktionen auszulösen – und auch darum, wie ich dem Team beibringen kann, ruhiger zu bleiben und die Situation zu beruhigen.
Was zeichnet das Arbeiten bei SOPHIA für dich aus?
Das ist das Miteinander, das wir hier haben. Wir sind wirklich eine Familie, in der man sich wohlfühlen kann und gehört wird. Und wenn irgendwas ist, positiv wie auch negativ, kann man das immer ansprechen und es wird mit Ruhe angenommen. Es wird darüber gesprochen. Das Arbeiten wird dadurch angenehm, weil man miteinander arbeitet und nicht gegeneinander
Und worauf können sich neue SOPHIA-Mitarbeiter*innen freuen?
Sie werden hier ein super Team haben. Das sehe ich auch am Feedback unserer Praktikanten: Oft höre ich, dass sie sich nicht nur als Praktikanten fühlen, sondern sehr schnell als fester Bestandteil des Teams gesehen werden. Es ist mir persönlich auch sehr wichtig, dass niemand eine Stufe runter gestellt wird, sondern alle respektiert und aufgenommen werden.
Und daneben gibt es auch viele Benefits: Wir machen gemeinsame Team-Ausflüge und Coachings, bei denen sich auch jeder mit einbringen darf, wenn er Ideen hat. Daneben haben wir bei SOPHIA auch den Wellpass, den ich gerne nutze, um schwimmen, in die Sauna oder zu Massagen zu gehen.