Wenn Angehörige den Alltag nicht mehr alleine meistern können, ist der Umzug in ein Pflegeheim eine naheliegende Lösung. Aber sie ist nicht unbedingt die beste. Betroffene fühlen sich schnell abgeschoben und ihrer Freiheit beraubt. Deshalb gilt es, Entlastungsmöglichkeiten in Erwägung zu ziehen und die Lösung zu wählen, die Betroffenen genau an den Stellen Hilfe bietet, an denen sie wirklich welche brauchen – während sie in allen anderen Bereichen ihr Leben selbstbestimmt weiterführen können.
1. Ambulant betreute Wohngruppen für Menschen mit Pflegegraden
Bei Pflegewohngruppen handelt es sich um ein Wohnkonzept, in dem mehrere Senioren in einem Haus bzw. einer Wohnung zusammenleben. Jeder Bewohner hat ein eigenes Zimmer, einen privaten Rückzugsort, kann aber jederzeit in den Gemeinschaftsräumen gemeinsam mit den Mitbewohnern kochen, fernschauen und leben. Das besondere an dieser Wohnform ist die Präsenzkraft, die gemeinsam von den Bewohnern engagiert wird. Sie unterstützt alle Senioren gleichermaßen in ihrem Alltag. Jeder Bedarf an Hilfe, der darüber hinausgeht, wird von individuell engagierten, ambulanten Pflegediensten gedeckt. Damit eignen sich Pflegewohngruppen besonders für Senioren, die überwiegend selbstständig leben können, aber vielleicht an der ein oder anderen Stelle mal Unterstützung benötigen bzw. im Notfall schnellstmöglich Hilfe erhalten wollen.
Der große Vorteil einer Pflegewohngruppe ist die familiäre Atmosphäre: Bewohner können gemeinsam den Alltag bestreiten und die Gesellschaft ihrer Mitbewohner genießen und sich bei Bedarf jederzeit in ihr eigenes Zimmer zurückziehen. So behalten die Senioren ein verhältnismäßig hohes Maß an Selbstständigkeit, während Pflege und medizinische Betreuung stets zur Verfügung stehen.
2. Teilstationäre Tagespflege
Die teilstationäre Tagespflege kann als eine Art zusätzliche Betreuungsmethode verstanden werden, von der pflegende Angehörige Gebrauch machen können, die eine Auszeit vom Pflegealltag benötigen.
Ein Modell, das dem pflegenden Angehörigen regelmäßig zu freier Zeit verhilft, ist das der Tagesbetreuung. Dort können pflegebedürftige Menschen beispielsweise ein- bis fünfmal wöchentlich in eine Einrichtung kommen – wir bei SOPHIA bieten beispielsweise in Otterfing dieses Modell der Betreuung an – wo sie dann in Kleingruppen an Aktivitäten teilnehmen können, die die physische sowie psychische Vitalität fördern. Die Angehörigen haben in dem Zeitraum dann freie Zeit zur Verfügung, die sie beliebig nutzen können.
Wenn pflegende Angehörige eine längere Auszeit brauchen – beispielsweise in den Urlaub fahren möchten – oder eine Krisensituation eintritt, die die rund um die Uhr Betreuung des Angehörigen unmöglich macht, können sie auf eine temporäre, vollstationäre Kurzzeitpflege zurückgreifen. Dort erhalten Pflegebedürftige für einen begrenzten Zeitraum eine vollstationäre Kurzzeitpflege.
In unserer Tagesbetreuung fördern wir die sozialen Kontakte zwischen den Gästen, aber kümmern uns natürlich auch ganz individuell um ihre Bedürfnisse.
3. Betreutes Wohnen
Betreutes Wohnen ermöglicht Senioren, auch im hohen Alter in privaten Räumlichkeiten zu leben. Der einzige Unterschied: Die Wohnungen sind in ein besonders seniorengerechtes Umfeld integriert.
So ist im Notfall schnell Hilfe zur Stelle. Außerdem kann die Reinigung des Appartements, das Wäschewaschen und auch die Verpflegung von der übergeordneten Einrichtung organisiert oder direkt übernommen werden.
4. 24-Stunden-Pflege im eigenen Haushalt
Der Vorteil eines Pflegeheims: Betreuende und Pflegende sind rund um die Uhr verfügbar. Wer nicht umziehen möchte, aber trotzdem den Vorteil des Pflegeheims – die ständige Verfügbarkeit von Betreuenden und Pflegenden – genießen will, kann eine Betreuungsperson in die eigenen vier Wände holen. Die Pflegekraft zieht in den bestehenden Haushalt ein und kann sich so ständig um die pflegebedürftige Person kümmern.
Dem Betroffenen bleibt damit das gewohnte Umfeld erhalten, ohne, dass er auf die Vorzüge eines Pflegeheimes verzichten müsste: Zugriff auf Grundpflege, Unterstützung im Alltag und Gesellschaft, wenn sie erwünscht ist.
Die Mitarbeiter unseres ambulanten Pflegedienstes besuchen Pflegebedürftige in den eigenen vier Wänden.
5. Ambulanter Pflegedienst
Das Pflegepersonal des ambulanten Pflegedienstes besucht Senioren direkt in den eigenen vier Wänden. Wir bei SOPHIA bieten den Pflegebedürftigen mit unserem ambulanten Pflegedienst beispielsweise Unterstützung bei der Grundpflege und der Behandlungspflege, begleiten bei Alltagsaktivitäten und führen vitalitätsfördernde Maßnahmen durch.
Auch hier gilt: Die pflegebedürftige Person kann weiterhin in der gewohnten Umgebung leben und erhält trotzdem die Hilfe, die sie benötigt.
Fazit
Die Erkenntnis, dass ein Angehöriger externe Hilfe benötigt, um den Alltag zu meistern, muss nicht sofort zum Umzug in ein Pflegeheim führen. Natürlich ist diese Maßnahme nicht partout falsch – dennoch gilt es, genau zu verstehen, in welchen Bereichen die betroffene Person Hilfe benötigt und vor allem ihre Wünsche zu berücksichtigen. Nur dann findet sich die Betreuungsmethode, die genau zu den Bedürfnissen passt. Entscheidend für die gewählte Methode: so viel Pflege wie nötig – so wenig Pflege wie möglich.